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Die unsichtbare Lebensphase: Warum die Wechseljahre mehr Sichtbarkeit brauchen

Die Wechseljahre, oft als Menopause bezeichnet, sind eine tiefgreifende und transformative Zeit im Leben jeder Frau. Diese Lebensphase, die mit einer Reihe von körperlichen und emotionalen Veränderungen einhergeht, wird häufig von einem Schleier der Unsichtbarkeit umhüllt. Während die Pubertät und Schwangerschaft in der Gesellschaft gefeiert und offen diskutiert werden, bleibt die Menopause häufig ein Tabuthema, das im Stillen erlebt wird. In einer Zeit, in der Frauen mehr denn je in ihrer Kraft stehen, ist es an der Zeit, die Wechseljahre aus dem Schatten zu holen und ihnen die Sichtbarkeit zu verleihen, die sie verdienen.

Vergleich der weiblichen Lebensphasen: Pubertät, Schwangerschaft, Menopause

Pubertät, Schwangerschaft und Menopause sind zentrale Übergangsphasen im Leben einer Frau, doch ihre Wahrnehmung unterscheidet sich stark:

  • Pubertät wird als Beginn der Weiblichkeit gefeiert. Sie ist mit Wachstum, Entdeckung und Veränderung verbunden und wird in Bildung und Medien umfassend behandelt.
  • Schwangerschaft wird oft romantisiert. Sie steht für Schöpfung, Fürsorge und das Wunder des Lebens. Rund um diese Phase existieren zahlreiche Ratgeber, Unterstützungsangebote und gesellschaftliche Rituale.
  • Menopause hingegen wird oft als Ende der Weiblichkeit gesehen. Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen werden tabuisiert oder ins Lächerliche gezogen. Gesellschaftlich fehlt eine positive Rahmung für diesen neuen Lebensabschnitt.

Die Darstellung von Frauen ab 50+

In den Medien sind Frauen ab 50+ oft in einengenden Rollen gefangen. Sie werden entweder als überholt oder als Objekte der Bewunderung dargestellt, die ihre Jugendlichkeit erhalten wollen. Diese einseitige Sichtweise verstärkt das Gefühl der Unsichtbarkeit und des Ausschlusses von gesellschaftlichen Diskursen.

Warum wird die Menopause oft verschwiegen?

  • Kulturelle Vorstellungen von Weiblichkeit: Frauen werden oft über ihre Fruchtbarkeit definiert. Sobald sie die Menopause erreichen, gelten sie in vielen Gesellschaften als „nicht mehr jung“ – ein Label, das oft mit Unsichtbarkeit einhergeht.

  • Fehlende Aufklärung: Während in Schulen über die Pubertät gelehrt wird, erhalten Frauen kaum fundierte Informationen über die Wechseljahre. Viele Betroffene fühlen sich unvorbereitet.

  • Stigma des Alterns: In einer Gesellschaft, die Jugend glorifiziert, wird das Altern mit Abwertung verbunden. Frauen sollen „jung und attraktiv“ bleiben – was die Akzeptanz natürlicher hormoneller Veränderungen erschwert.

Selbstbewusstsein stärken und das Narrativ verändern

Für Frauen ab 40 ist es entscheidend, das Narrativ rund um die Menopause aktiv zu verändern:

  • Aufklärung und Information: Frauen sollten ermutigt werden, sich über die Wechseljahre zu informieren. Workshops, Informationsveranstaltungen und Selbsthilfegruppen können helfen, Wissen zu verbreiten und den Austausch zu fördern.
  • Rollenmodelle schaffen: Sichtbare Identifikationsfiguren, die offen über ihre Erfahrungen mit der Menopause sprechen, können anderen Frauen helfen, sich positiv mit dieser Phase auseinanderzusetzen.
  • Positive Darstellungen in den Medien: Frauen sollten in den Medien als aktive, selbstbewusste Individuen dargestellt werden, die die Menopause als Teil eines erfüllten Lebens akzeptieren und genießen.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine unsichtbare Lebensphase, die mehr Sichtbarkeit und Diskussion benötigt. Durch Aufklärung, positive Darstellungen und das Teilen von Erfahrungen können Frauen ab 40 ein neues, selbstbewusstes Narrativ entwickeln, das nicht nur ihre eigene Lebensqualität verbessert, sondern auch das gesellschaftliche Bild von Frauen in der Menopause positiv beeinflusst. Indem wir die Unsichtbarkeit der Wechseljahre beenden, tragen wir zu einem stärkeren Selbstbewusstsein und einer besseren Identifikation mit dieser Lebensphase bei.